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Koh Lanta

 

Die Insel wurde mir von vielen, die ich auf meiner Reise traf, als schönster Ort Thailands beschrieben. Es soll schöne, menschenleere Strände geben. Auf Empfehlung zweier Reiseblogger bin ich zuerst zum Long Beach gefahren. Der perfekte Ort für Hippies: Hängematten, überall Graffiti und Peace-Zeichen, Bob Marley dröhnt aus den Lautsprechern. Die Bars neben meinem Hostel heißen Cannabis Bar und Magic Mushroom. Die Leute sind dementsprechend tiefenentspannt ;) Vom Strand bin ich erst etwas enttäuscht, er ist völlig überfüllt. Aber es gibt viele gemütliche Cocktailbars und traumhafte Sonnenuntergänge. Besonders abends ist alles schön beleuchtet. Am nächsten Tag spaziere ich wieder ganz weit am Strand entlang. Es wird immer ruhiger. Ich habe den bekanntesten und vollsten Strand gewählt (Long Beach). Das soll wohl nur zur Zeit so sein, da Hochsaison ist. Daher gefällt mir dieser von allen Stränden hier am wenigsten. Ich habe aber auch viele einsame Strände entdeckt, ein paar Mal war ich ganz allein. Am schönsten finde ich den Klong Nin und Nui Beach. Das Wasser ist türkis und ganz klar, hier sind kaum Leute. Man kann eine steile Treppe über die Felsen hinaufsteigen zum Diamond Cliff Restaurant. Hier genieße ich die einzigartige Aussicht über den Strand bei einem Mango-Shake.

 

Den nächsten Tag habe ich mit einer Yoga-Stunde am Strand gestartet, wieder sehr entspannend.

 

Weiterhin habe ich die animal welfare besucht, eine Rettungsstation für Straßenhunde und -katzen. Sie werden hier aufgepeppelt, medizinisch versorgt und anschließend zur Adoption freigegeben. Es wird viel Aufklärungsarbeit geleistet, sodass mittlerweile auch viele Thais auf Koh Lanta Haustiere haben. Viele Tiere werden aber  auch extra nach Europa und Amerika geflogen zu ihren "Adoptiveltern". Man kann der Einrichtung einen Besuch abstatten, einen Rundgang und Einblick in die Arbeit erhalten. Ich fand die einzelnen Geschichten sehr traurig und berührend, adoptieren werde ich aber kein Tier. Ich denke es gibt auch in Deutschland genug hilfsbedürftige Tiere. Wir haben unsere Queeny ja auch von einer Tierschützerin aus Magdeburg, die auch immer traurige Geschichten berichtet. Aber ich war mit einem Hund spazieren und habe dort gegessen und etwas im Shop gekauft, um die animal welfare zu unterstützen, wo dank der Voluntäre viel Gutes erreicht wird.

 

Am nächsten Tag wollte ich noch etwas für die Umwelt tun. Schließlich habe ich auch viele Ressourcen hier verbraucht und bin einige Male geflogen während meiner Reise. Ich schließe mich einem Beach Cleanup der weltweit bekannten Organisation Trash Hero an, die hier jeden Sonntag ein Cleanup organisiert. Wir fahren zur Südspitze der Insel. Etwa 50 Freiwillige beteiligen sich. Wir bekommen Handschuhe und Müllsäcke, dann geht es los. Wir reinigen einen kleinen Strandabschnitt, vielleicht 300 Meter, kriechen ins Gebüsch und müssen viele aggressive Ameisen ertragen. Das Ergebnis nach knapp drei Stunden: 74 volle Müllsäcke sowie einige Autoreifen. Hauptsächlich habe ich Plastiktüten, Schuhe, Strohhalme, Getränkeflaschen und -dosen gefunden.

 

Leider ist das nur ein Tropfen auf dem heißen Stein. Es wird immer wieder so viel Müll vom Meer angespült, dass diese Aufgabe nie endet. Dennoch ist es gut, wenn jeder wenigstens ein bischen beiträgt, getreu dem Motto von Trash Hero: Together we make a difference. 

 

Dann habe ich mich noch für eine Schnorcheltour entschieden, da mir die Tour auf Koh Tao so gut gefallen hat. Ich habe dem Touranbieter erzählt, dass ich auch noch einige kleinere Inseln über Nacht besuchen möchte. Er hat vorgeschlagen, dass ich die Schnorcheltour auf zwei Tage aufteilen kann: Ich werde beim Lunch auf Koh Hai abgesetzt und am nächsten Tag fahre ich mit der nächsten Gruppe weiter. Perfekt. So wird's gemacht. Die Schnorcheltour war dann leider absolute Massenabfertigung. 5 Boote mit jeweils 20-30 Leuten halten am gleichen Ort, alle dürfen 30 Minuten schnorcheln, dann geht's weiter. Dennoch habe ich so einen einzigartigen Ort besucht: Die Lagune auf Koh Mook. Um diese zu erreichen, schwimmt man 80 Meter in eine Höhle, dann kommt man zu einer kleinen versteckten Bucht. Traumhaft schön. Leider auch sehr überfüllt. Aber ich blende das aus und genieße einfach.

Unsere Tour führt uns weiter nach Koh Hai. Die Trauminsel ist nur etwa 3 km lang und 1 km breit. Der Strand ist paradiesisch. Nach dem Lunch verlassen alle die Insel, nur eine Schweizerin und ich dürfen bleiben. Die beste Entscheidung überhaupt. Immernoch bin ich dem Touranbieter unendlich dankbar für diesen Tipp!

 

Wir fahren mit dem Longtailboot zu unseren Unterkünften um die halbe Insel. Ich habe ein einfaches Hostel gebucht und mir nicht viel davon erhofft, ich wollte ja den Strand genießen. Daher freue ich mich umso mehr über meinen Schlafplatz. Das Bett steht im Sand, ich kann direkt auf das Meer schauen. Es gibt nur einen kleinen Holzzaun und ein Wellblechdach. Ich schlafe also direkt am Strand, und wache ganz früh vom Wellenrauschen auf. Mein erster Blick geht aufs Meer. Es könnte nicht schöner sein. Ich schaue mir an wie die Sonne langsam hinter einem großen Felsen aufsteigt. Später spaziere ich den ganzen Strand entlang. Es ist Ebbe und ich kann ganz weit ins Meer laufen, es geht mir nur bis zum Knie. Kleine bunte Fische schwimmen um meine Füße. Das ist mein Paradies.

Wir sind uns nicht sicher, ob unser Boot auch wirklich kommt, um uns abzuholen. Doch wenn nicht, ist das ok. Hier könnte ich ewig bleiben ♡

 

Last but not last habe ich einen richtig tollen Kochkurs besucht, der mich der thailändischen Kultur wieder etwas näher gebracht hat und einen großen Einfluss auf meinen Alltag zu Hause haben wird.

Insgesamt finde ich Koh Lanta zum Entspannen optimal, besonders in der Nebensaison (von April bis September) ist man hier fast allein.