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Krabi

 

Sieben Wochen war ich allein unterwegs. Nun endlich kommt mein Larsi mich besuchen. In der Nacht vor seiner Ankunft mache ich kaum ein Auge zu. Ich bin so aufgeregt und freue mich unendlich doll. Die Fahrt von Koh Lanta und die Wartezeit am Flughafen Krabi ziehen sich. Die Zeit scheint stillzustehen. Dann endlich geht die Schiebetür auf, er kommt strahlend auf mich zu und wir fallen uns in die Arme. Eine ganze Weile halten wir uns fest. Ich verliere auch ein paar Freudentränchen. Was für ein schöner Moment. Jetzt ist alles perfekt, wir sind gemeinsam im Paradies.

 

Nachdem wir uns noch ein paar hundert Mal umarmt haben geht es auf zu unserer Unterkunft: Ein kleines Resort mit etwa 10 Bungalows an einem See, umgeben von Bergen. Die Mitarbeiter sind sehr herzlich, es ist ruhig und abgelegen, dennoch ist man innerhalb weniger Minuten mit dem Tuk tuk am Ao Nang oder Nopparat Thara Beach mit Restaurants und einem der schönsten Nachtmärkte, die ich in Thailand besucht habe. Es ist der perfekte Ort, um mein Abenteuer ausklingen zu lassen.

Generell ist Krabi nicht umsonst einer der meist besuchten Orte Thailands. Da ich es nicht schöner ausdrücken könnte, ein Zitat von Sina von Ferndurst: "Während der Süden mit Bilderbuch-Stränden und Insel-Feeling lockt, wartet der Norden mit majestätischen Bergen und einer friedvollen Atmosphäre auf jeden Besucher. Wer auf keins von beiden verzichten will, fährt nach Krabi. Denn hier, im Südwesten Thailands trifft alles aufeinander. Tropengrüne Berge und hellblaues Meer, dichter Dschungel und hunderte Inseln, massive Klippen und paradiesische Strände...". (105 Gründe Thailand zu lieben)

 

Einen besonders schönen Ausblick auf diese beeindruckende Landschaft hat man vom Tiger Cave Tempel. Um diesen zu erreichen, fährt man von Ao Nang eine knappe Stunde und muss dann noch exakt 1.260 Stufen bezwingen. Eine schreckliche Tortur, bei der man ordentlich ins Schwitzen kommt. Doch es lohnt sich:

Ebenfalls einen wunderschönen Ausblick konnten wir vom Hilltop Restaurant am Ao Nang Beach genießen. Wir stoßen vor traumhafter Sonnenuntergangskulisse an und lassen es uns nochmal richtig gut gehen mit besonders köstlichem Massaman Curry und gebackenen Bananen zum Nachtisch :P

Einen Tag haben wir am Rai Leh Beach verbracht. Von Ao Nang aus fährt man eine etwa halbe Stunde mit dem Longtailboot. Wir sind schon früh am Morgen unterwegs und können den Strand noch für eine Weile ohne Touristenmassen genießen. Wäre der Rai Leh Beach nicht so bekannt und überfüllt, gäbe es landschaftlich wohl kaum einen schöneren Ort. Weißer Sand und klares Wasser vor traumhafter Bergkulisse.

 

Um dies richtig bewundern zu können, machen wir uns auf den Weg zum View Point. Der Klettersteig dorthin ist unfassbar. Ungläubig stehen wir vor der Felsenwand, die der einzige Weg nach oben ist. Die anderen scheinen darüber nicht viel nachzudenken und starten in Flip Flops oder barfuß nach oben. Wir gehen die ersten paar Meter und überlegen wieder umzukehren. Doch ich will es unbedingt schaffen. Noch kurz etwas Mut gesammelt geht es weiter. Langsam und konzentriert. An einigen schwierigen Stellen sind Seile angebracht. Völlig verschwitzt komme ich oben an und darf eine der schönsten Aussichten meiner Reise genießen. Man hat einen einzigartigen Blick über den östlichen und westlichen Rai Leh Beach, die Berge und das Meer.

Einen weiteren Tag verbringen wir auf Chicken Island, eine kleine Insel unweit vom Ao Nang Beach. Ihren Namen hat sie offensichtlich ihrer Form zu verdanken. Sie ist über eine Sandbank mit Tub Island verbunden. Bei Ebbe kann man einfach hinüber spazieren. Wir schnorcheln und entspannen uns an dem kleinen, ruhigen Strand. Nur zwei große Makaken-Männchen gönnen uns die Entspannung nicht. Sie gehen ganz selbstverständlich auf den Rucksack einer Reisenden zu und durchsuchen ihn auf Essen. Als sie ihren Rucksack zurückziehen will, faucht er und versucht sie anzugreifen.  So gehen die Affen weiter und versuchen alles Essbare zu ergattern. Ich laufe ängstlich mit unserem Rucksack davon und Larsi zeigt ihnen, bewaffnet mit Bambusstöckern, wo ihr Platz ist, brüllt und faucht zurück :D Leider war ich so erschrocken, dass ich von diesem Moment kein Foto machen konnte.

 

Ein schöner, unvergesslicher Tag auf der kleinen Trauminsel. Und fast der letzte. Selbst nach zwei Monaten will ich nicht gehen. Meine Abenteuerlust ist noch nicht gestillt. Doch irgendwann ist auch der schönste Traum zu Ende und so geht es schweren Herzens wieder in Richtung Heimat.