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Gili Islands


Etwa 2 Stunden mit dem Speedboot von Bali entfernt liegen die 3 Trauminseln. Hier warten einsame, weiße Strände, türkisblaues Meer und ein absolutes Schildkrötenparadies. Kurz vor meiner Abfahrt im Hostel in Padang Bai wurde mir gesagt, dass wohl niemand die Inseln verlässt ohne Schildkröten zu sehen. Meine Erwartungen waren entsprechend hoch. Zuerst ging es auf die größte der Inseln:


Gili Trawangan

Sie ist auch die lebhafteste Insel mit dem bekannten Nachtmarkt, vielen Geschäften, Bars und Discos. Doch weiter im Norden und Westen findet man auch hier ruhige Strände und chillige Lokale. Alle 3 Inseln sind unmotorisiert, hier gibt es nur Fahrräder und Pferdekutschen. Die Pferde tun mir bei der Hitze sehr leid, ich nehme daher das Rad um die Insel zu erkunden. Ich fahre immer am Strand entlang, einmal um die ganze Insel. Das kann man in 1 bis 2 Stunden schaffen, ich habe mir aber den ganzen Tag Zeit genommen und oft angehalten zum Schwimmen, Schnorcheln, für ein leckeres Mie Goreng und einen Ananasshake.


Mit hohen Erwartungen und voller Vorfreude war ich wie empfohlen am Nachmittag an der Nordostküste schnorcheln. Nicht weit vom Strand entfernt nach wenigen Minuten entdecke ich sie: Meine erste Riesenschildkröte, etwa 1,30 m lang schätze ich. Sie ist ganz entspannt, futtert gemächlich Korallen und lässt sich von mir nicht stören. Ich kann ganz nah heranschwimmen und sie eine ganze Weile beobachten. Was für ein einmaliges Erlebnis! Überglücklich genieße ich danach einen Mangoshake und träume noch eine Weile vor mich hin.


Der nächste Tag sieht ähnlich aus. Wieder fahre ich durch die Insel. Ohne Autos und Roller ist das besonders schön. Die Luft ist auch herrlich frisch und ich rieche das Meer. Beim Schnorcheln entdecke ich heute sogar 3 große Schildkröten. Ein wenig kleiner als gestern, aber viel aktiver. Heute ist es auch windiger und mehr Wellengang. Und so schwimme ich lange mit ihnen am Strand entlang, bis ich völlig erschöpft zurückkehre und den Tag auf dem bekannten Nachtmarkt ausklingen lasse.



Gili Meno

Am nächsten Morgen fahre ich schon früh auf die Nachbarinsel Gili Meno, die kleinste der 3 Inseln. Hier ist es viel ruhiger, teilweise völlig verlassen, an manchen Orten richtig geisterhaft. Die Lokale sind nicht direkt aneinander gereiht, sondern vieles ist völlig naturbelassen. Hier sind so wenig Leute, dass jeder an einem eigenen Strandabschnitt entspannen kann. Es gibt größtenteils nur sandige Wege, sodass ich kein Fahrrad miete, sondern die Insel zu Fuß erkunde. Dabei entdecke ich leider auch viele verfallene Gebäude, leerstehende Restaurants und Hotels, bei den wenigen Touristen hier nicht überraschend. Auch viel Müll und Baumaterial liegen rum sowie verfallene Boote. Einerseits denke ich darüber nach, was man hier alles unternehmen und verbessern könnte, sodass auch mehr Touristen kommen. Andererseits macht irgendwie genau das den Charme aus. Hier kann man ein wirklich einfaches Leben führen. Mein Homestay bietet ganz einfache Zimmer für 8€ pro Nacht, nur mit dem Nötigsten (Das ist sogar eigentlich der Preis für 2 Personen!). Es gibt immer frische Früchte auf der Insel, frisch gefangenen Fisch, viel Ruhe, traumhafte Strände und man kann den ganzen Tag mit Schildkröten schnorcheln. Wer mag, kriegt hier auch an jeder Ecke Magic Mushrooms angeboten ;) Wem das genügt, der kann hier sehr gut leben oder den Urlaub verbringen.


Das Highlight der Insel sind die berühmten Meno Statuen, ein Kunstwerk des Franzosen Jason der Caires Taylor, welches zum einen ausgestellt wurde, um mehr Touristen anzulocken. Vor allem aber sollen sich an den hübschen sg. Nest-Statuen Korallen anlagern, was auch sehr gut funktioniert und viele Fische anlockt. Insgesamt sind hier 48 lebensgroße Statuen im Kreis angeordnet, in nur 4 m Tiefe, sodass ich auch nur beim Schnorcheln dieses ungewöhnliche, aber wirklich schöne Kunstwerk bewundern kann.


Hier habe ich auch einen Engländer kennengelernt. Wir wissen erst beide nicht genau, wo sich die Statuen befinden, da es keine Markierung gibt. Daher schwimmen wir gemeinsam hin. Später erfahre ich, dass er ein professioneller Fotograf ist, hauptberuflich als Hochzeitsfotograf, hobbymäßig auch Reisefotos und -videos erstellt. Ich freue mich sehr einige Tipps zu bekommen, sein Equipment testen zu können und besondere Aufnahmen mit seiner Drohne machen zu können. So verbringen wir auch den nächsten Tag gemeinsam, schnorcheln, fotografieren und entspannen auf der schönen kleinen Insel.




Gili Air

Auch die dritte Insel wollte ich besuchen. Nach nicht einmal 10 Minuten mit dem Boot erreiche ich Gili Air. Hier gibt es wieder mehr Restaurants und Geschäfte, dennoch trotzdem einsame Strände. Es ist eine Mischung aus den beiden vorigen Inseln. Wieder mache ich eine Radtour und gönne mir zum ersten Mal auf dieser Reise eine Kosmetikbehandlung und Fußmassage. Hier auf den Inseln bin ich nun richtig angekommen, tiefenentspannt und bereit für neue Abenteuer. Ich freue mich, dass es morgen weitergeht nach Nusa Penida, eine größere Insel, auf der es noch mehr zu sehen gibt und wo ich gern tauchen möchte.


Insgesamt sind die Gilis für einen Erholungsurlaub sehr zu empfehlen! Das einzige, woran ich mich hier nicht wirklich gewöhnen konnte, waren die Gebete. Die Inseln sind im Gegensatz zu Bali muslimisch, auf jeder Insel gibt es einige Moscheen. Aus den Lautsprechern dröhnt regelmäßig Gesang und Gebete, bis spät abends und auch schon vor 5 Uhr am Morgen. Daher sollte man ein Hotel unbedingt nach der Entfernung zur nächsten Moschee auswählen! 


Ansonsten waren die Gilis ein absoluter Inseltraum, ein Schildkrötenparadies und der perfekte Ort zum Ausspannen, Schnorcheln und Schlemmen.