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Koh Tao

 

Bunte Riffe und Tauchgänge zum guten Preis. Als begeisterte Taucherin musste ich diese Insel besuchen. Erreichen kann man Koh Tao nur mit dem Boot. Ich nehme die Nachtfähre von Surat Thani, die schon ein Erlebnis für sich ist. Die Schlafkoje ist sehr eng mit vielen Doppelstockbetten vollgestellt. Alles ist sehr wackelig, ich kann dennoch bis 6 Uhr morgens durchschlafen. Dann wache ich auf, weil die Fähre sehr stark schwankt, ich falle beinahe aus dem Bett. Wir sind schon am Pier.

 

Ich bringe nur meinen Rucksack ins Hostel und starte direkt mit einer Erkundungstour durch die Insel. Mein erster Stop ist der John-Suwan-Aussichtspunkt. Man muss über einige große Felsen klettern und viele Mückenstiche ertragen bis man oben ankommt. Aber es lohnt sich. Die Aussicht ist traumhaft. Ich sitze eine ganze Weile hier und genieße.

 

Von oben sehe ich eine türkisfarbene Schnorchelbucht, mein nächster Stop. Weißer Sand, klares Wasser. Ich schnorchele um einige große Felsen, die aus dem Wasser ragen und entdecke viele bunte Fische. 

 

Danach mache ich mich auf zur Tanote Bay, zu Fuß, da ich versprechen musste, nicht mit dem Roller zu fahren. Es sind nur knapp 3 km, aber in der prallen Sonne, bergauf und -ab, ziemlich anstrengend. Ich brauche erstmal einen Zwischenstop, um mich zu stärken und in der Hängematte mit Meerblick zu erholen. Dann erreiche ich die Tanote Bucht. Den Strand und das Wasser hatte ich mir sauberer vorgestellt. Weiter draußen wird es aber schöner und es gibt wieder einige Fische zu sehen. Die großen Felsen sind bekannt für Sprünge. Ich traue mich nicht, beobachte aber gern. Auf dem Rückweg hat zum Glück jemand Mitleid und nimmt mich im Truck mit.

 

Ich erkunde den schönen Sairee Beach. Hier gibt es viele chillige Strandbars und die schönsten Sonnenuntergänge.

 

Für meinen zweiten Tag habe ich einen Tauchgang gebucht. Trotz des günstigen Preises bekomme ich einen Tauchlehrer, der nur für mich zuständig ist, Arturo aus Spanien. Das ist auch ganz gut, denn mit Tauchschein wird vorausgesetzt, dass man sein Equipment selbst vorbereiten kann. Da ich nur 1-2 Mal pro Jahr die Möglichkeit zum Tauchen habe, bin ich mir dabei aber nicht ganz sicher. Arturo erklärt mir nochmal alles ganz geduldig. Wir fahren nur etwa 10 Minuten mit dem Boot raus in die Nähe der Trauminsel Nang Yuan. Am Anfang habe ich wieder etwas Probleme mit dem Druck. Als ich mich daran gewöhnt habe, auf etwa 18 m Tiefe, kann ich richtig abschalten, ich vergesse alles um mich herum und bewundere die bunte Unterwasserwelt. Wir sehen u.a. Wimpelfische, Falterfische, Moränen, Papageien-, Anemonenfische und mein Highlight: ein Kugelfisch, etwa einen halben Meter groß. Dann noch viele große Fischschwärme, ein paar Mal bin ich mitten drin. Einfach toll.

Zurück auf dem Boot kann ich noch eine Weile den Ausblick genießen, während viele einen zweiten Tauchgang machen. Ich bin aber völlig kaputt und will mich nur entspannen. Hier spüre ich besonders das Freiheitsgefühl, was ich auf Reisen so liebe. Ich könnte den ganzen Tag auf dem Boot bleiben. 

 

An meinem dritten Tag möchte ich die schöne Insel Nang Yuan erkunden, die ich gestern schon vom Boot bewundern durfte. Ich fahre mit dem Longtailboot hin und klettere zuerst zum View Point. Hier bestaune ich die zwei kleinen Inseln, die durch eine Sandbank verbunden sind. Wunderschön. Ich bleibe wieder eine Weile und bin so glücklich das alles erleben zu dürfen. Dann schwimme und schnorchele ich durch das türkisfarbene Meer. Ganz viele kleine Korallen lassen den Sand ganz weiß strahlen. Gegen Mittag wird es leider unglaublich voll. Dennoch war es ein schöner Ausflug.

 

An meinem letzten Tag auf der Schildkröteninsel wollte ich eigentlich nur noch am Strand entspannen bis mich die Nachtfähre zurück ans Festland bringt. Doch ich sehe morgens einen Flyer für eine Schnorcheltour um die ganze Insel. Ich fahre spontan mit. Eine sehr gute Entscheidung!

Es wird versprochen Haie zu sehen. Ich freue mich noch nicht allzu sehr, da solche Versprechen ja oft gemacht werden. Die Shark Bay ist unser erster Halt. Zu 97 Prozent sieht man einen Hai... meint unser Guide als ich ins Wasser springe. Ich nehme mir vor nicht zum Boot zurückzukehren bis ich einen gesehen habe. Dann ruft jemand, etwa 50 Meter von mir entfernt: "Shark, shark!" und winkt ganz aufgeregt. Die anderen haben nur eine Taucherbrille und Schnorchel bekommen, ich habe mein eigenes Equipment einschließlich Flossen und schwimme so schnell es geht. Ich gebe alles... und erwische ihn. Ein Schwarzspitzenriffhai, etwa einen Meter groß. Was für ein unglaubliches Gefühl. Gefährlich sollen sie für Menschen nicht sein. Er schwimmt auch vor mir davon. Eine Weile kann ich mithalten, kriege ihn auch kurz auf die Kamera. Dann lasse ich ihn ziehen, völlig erschöpft und glücklich.

Auf meinem Rückweg zum Boot sehen ich sogar noch einen. Ich dachte sie würden an der Oberfläche schwimmen, ganz typisch, sodass die Rückenflosse an der Wasseroberfläche zu sehen ist. Doch sie schwimmen am Boden. Daher komme ich auch nicht ganz nah ran. Dennoch ein einzigartiges Erlebnis, an das ich noch oft denken werde.

Wir fahren weiter, einmal um Koh Tao und halten an den bekannten Buchten: Aow Leuk, Hin Won Bay, Mango Bay und Nang Yuan. Es geht so schön weiter wie die Tour angefangen hat, zwar nicht mehr mit Haien, aber vielen bunten Fischschwärmen. Ich sehe hier sogar etwas mehr als beim Tauchgang. Das Wetter ist heute auch besonders schön. Es ist nicht eine Wolke am Himmel, sodass das Wasser richtig leuchtet.


Meine Zeit auf der Taucherinsel hätte nicht besser enden können als mit dieser Tour.