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Khao Sok Nationalpark

 

Der Nationalpark ist ein Naturschutzgebiet und besteht aus dichtem, unberührtem Urwald. Hier sollen u.a. Tiger, wilde Elefanten und Bären leben. Schlangen, Tukans und viele Makaken habe ich selbst gesehen. Inmitten des Parks liegt der Chiao-Lan-See mit etwa 165 qkm. Man kann den Park auf eigene Faust oder mit Guide, zu Fuß auf Wanderwegen oder per Boot oder Kayak erkunden. Wir entscheiden uns für eine geführte Tour mit dem Longtail-Boot, die Lake Tour mit Übernachtung. Das war die beste Entscheidung und ein weiteres Highlight auf meiner Reise! Ich genieße hier alles, doch das war besonders schön.

Wir starten am Eingang des Parks mit einer Fahrt über den See. Dabei bestaunen wir die riesigen Kalksteinfelsen, die aus dem Wasser ragen. Ähnlich wie der berühmte James-Bond-Felsen, aber viel mehr, völlig unberührt, das Wasser ist glasklar. Eine Stunde können wir alles aufsaugen und genießen. Dann kommt es noch besser: Wir erreichen unsere Unterkunft, eine schwimmende Bambushütte am See. Ein schmaler, wackeliger Steg führt uns hin. Die Hütten sind klein, nur mit einer Matratze ausgestattet. Handyempfang gibt es nicht. Perfekt. Alles andere hätte auch nicht gepasst und den Charme der Umgebung zerstört. Wir gehen im See baden, essen landestypisch, dazu frische Ananas. Nach dem Lunch geht es weiter mit einer Dschungelwanderung, also richtig durch den Dschungel, nicht auf schönen Wanderwegen, sondern einmal quer durch Bäume, Büsche, einige Male überqueren wir einen Fluss, klettern über Felsen und schwingen an Lianen. Dabei weist uns der Guide auf viele besondere Tier- und Pflanzenarten hin, wir sehen Geckos, Frösche und seltene Blumen. Unsere Wanderung führt zum Nam Ta Lu Cave. Einige Leuten wollen diesen nicht besichtigen und warten draußen. Ich denke mir noch nichts dabei und gehe mit. Wir bekommen alle Stirnlampen, dann geht es los. Wir wandern und klettern über die Felsen, bewundern Stalakmiten (von unten nach oben) und Stalaktiten. Der Weg führt weiter durchs Wasser, erst nur bis zum Fußknöchel, später schwimmen wir durch die Höhle. Man muss schon ein bischen sportlich sein, um die Tour zu schaffen. Etwa in der Mitte der Höhle machen wir alle unsere Lampen aus. Es ist stockfinster und ein wenig unheimlich und auch aufregend. Auf dem weiteren Weg entdecken wir große Spinnen, etwa so groß wie meine Hand. Plötzlich zischt dicht an meinem Kopf etwas vorbei. Ich leuchte nach oben und sehe hunderte Fledermäuse über uns. Nach etwa einer Stunde sehen wir wieder Tageslicht. Ich bin ein bischen erleichtert. Ich musste öfter an die Schulklasse denken, die letztes Jahr in einer anderen Höhle in Chiang Rai für 10 Tage festsaß, da die Höhle blitzschnell geflutet wurde. Als wir wieder draußen sind, erzählt unser Guide, dass das in dieser Höhle vor vielen Jahren auch passiert ist. Dabei gab es nur einen Überlebenden. Gut, dass ich das erst jetzt erfahre. Meine Abenteuerlust hätte mich aber wahrscheinlich trotzdem in die Höhle getrieben. Es war wirklich ein aufregendes und besonderes Erlebnis.

Wieder zurück bei unseren Unterkünften genießen wir ein köstliches Abendessen, u.a. mit frischem Fisch und Thaicurry. Dann geht es nochmal auf den See zur Abendsafari. Am Ufer entdecken wir eine Horde Wildschweine und Makaken. Über uns fliegen wunderschöne Tukans. Dabei hören wir auch die lauten Geräusche der Zikaden und Riesenheuschrecken.

Unsere Gruppe ist jung, alle zwischen 20 und 30, ich bin fast die Älteste. Alle verstehen sich richtig gut. Zum krönenden Abschluss des wundervollen, erlebnisreichen Tages holt noch jemand eine Ukulele raus und wir singen den ganzen Abend gemeinsam.


Am nächsten Morgen starten wir um 6:30 Uhr mit einer Morgensafari. Ich nehme dieses Mal keine Kamera mit und genieße einfach nur. Die großen Felsen sind jetzt in Nebel gehüllt. Alle sind ganz still und lassen einfach alles wirken.

Später machen wir noch eine Kayaktour und entdecken wieder Makaken am Ufer. Eine ganze Familie, auch mit Babys. Wir fahren ganz nah ran und sind nur noch wenige Meter entfernt. Auch das war ein ganz besonderer Moment. Dann noch eine Bootstour mit Halt zum Baden und Besichtigung eines weiteren, kleineren Caves (Pra Kie Phet Cave), auch sehr schön anzusehen, dieses Mal aber nicht so abenteuerlich wie am Tag zuvor.

Insgesamt war es ein perfektes, rundes Wochenende mit tollen Menschen, das ich nie vergessen werde.