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Ab in den Süden

Etwa nach der Hälfte meiner Zeit in Thailand starte ich vom Norden in den Süden des Landes. Ich fliege von Chiang Rai aus und habe hier noch einen halben Tag Zeit. Diese nutze ich um wenigsten den berühmten, weißen Tempel zu sehen, den Wat Rong Khun. Ich hatte viel Gutes gehört und wurde nicht enttäuscht. Für mich ist es definitiv der schönste Tempel Thailands, wenn auch eigentlich kein typischer Tempel, sondern vielmehr eine Kunstausstellung. Das weiße, wunderschön verzierte Gebäude strahlt richtig, überall sind kleine Glassplitter eingearbeitet, sodass der Tempel in der Sonne glitzert. Die vielen Figuren sind sehr detaillreich gestaltet. Im Inneren sind Wandmalerein zu sehen, dort findet man auch Pikachu, Spiderman, Kung Fu Panda und viele mehr. Es war aber leider nicht erlaubt Fotos zu machen. Man konnte silberne Blätter kaufen, auf die man seinen Namen schreibt. Diese schmücken dann den Pavillon. Irgendwo dort bin ich nun auch verewigt. Insgesamt ist der Tempel unbedingt einen Besuch wert.

 

Am nächsten Tag bin ich von Chiang Rai über Bangkok nach Phuket geflogen. Mittlerweile bin ich viel spontaner. Als ich am Flughafen ankomme, habe ich noch keinen Plan wo ich übernachte und wie ich dort hinkomme. Ich finde einen öffentlichen Bus, der mich in die Altstadt bringt. Dort suche ich mir auch ein Hostel und buche 2 Nächte. Man kann hier alles spontan entscheiden und buchen. Es gibt immer genügend Übernachtungsmöglichkeiten. Ich genieße diese Freiheit sehr, einfach in den Tag hinein zu leben. Morgens aufzuwachen und entweder alles zu erkunden oder auch einfach nur zu entspannen. Luxus pur.

 

Flughafen Bangkok
Flughafen Bangkok

Schon am Abend war mein erster Eindruck von Phuket sehr schlecht. Die Stadt ist schmutzig, riecht unangenehm, die Leute sind unfreundlich und aufdringlich. Die Ausflüge sind mir alle zu touristisch. Auf den James-Bond-Felsen und Koh Phi Phi, wo täglich hunderte Touristen hingefahren werden, kann ich verzichten. Eigentlich ist die Landschaft in und um Phuket traumhaft, aber an diesem Ort sieht man wie Tourismus auch zerstören kann. Nach einem kurzen Spaziergang am Morgen entscheide ich mich die Stadt sofort zu verlassen. Ich checke schon nach einer Nacht aus und nehme den ersten Bus nach Khao Lak. Da ich meistens nur etwa 6 bis 8 Euro für eine Übernachtung zahle, ist das auch nicht so schlimm. Ich habe in Phuket nicht ein einziges Foto gemacht.


Während der Fahrt wird die Landschaft immer schöner und ich kann richtig aufatmen. 


Khao Lak ist das komplette Gegenteil. Eigentlich auch ein sehr touristischer Ort, ich treffe hier besonders viele Deutsche, dennoch gefällt es mir sehr. Die Menschen sind unglaublich freundlich. Die Bezeichnung Thailands als Land des Lächelns könnte hier entstanden sein. Alle sind hilfsbereit und grüßen mich, auch wenn ich nichts kaufen möchte. Der Strand ist paradiesisch. Nicht ganz weiß, dennoch fein, sehr breit und naturbelassen, das Wasser klar.  Ich hatte erwartet, dass der Strand mit Hotels übersäht ist. Doch diese liegen etwas entfernt vom Strand hinter den Bäumen und Palmen. Daher fühle ich mich beim Spaziergang früh am Morgen wie auf einer einsamen Insel.

 

Ich gehe den ganzen Tag am Strand spazieren, etwa 15 km, mit einigen kleineren Pausen für einen Mango-Shake, Mittagsschlaf oder um die Aussicht zu genießen. Dabei beobachte ich viele kleine und große Krebse, besonders viele  Sandkugelkrebse, die ich sehr faszinierend finde. Sie essen Sand, um daraus ihre Nahrung zu filtern und bringen dann kleine Sandkugeln wieder raus. Damit sie vor Feinden schnellstmöglich wieder in ihre Löcher fliehen können, bauen sie damit kleine Straßen, die dann so schöne Muster ergeben. 

 

Für einen Erholungsurlaub ist Khao Lak ein schöner Ort, viele Pauschaltouristen und vorwiegend Paare kommen her. Ich fühle mich als alleinreisende Backpackerin daher erst etwas als Außenseiterin. Aber ich habe ein tolles Guesthouse gewählt. Die Besitzerin umarmt mich zur Begrüßung sehr herzlich, hilft bei allen Fragen und Problemen und gibt gute Tipps. Hier habe ich dann auch eine Berlinerin kennengelernt. Eigentlich wollte ich als nächstes zu den Surin-Inseln und dann erst zum Khao Sok Nationalpark, entschließe mich dann aber kurzfristig direkt mit ihr nach Khao Sok zu fahren. Auf den Nationalpark freue ich mich besonders.