See you, Bali

Heute geht es nach Hause. Nach nur 6 Wochen. So hatte ich mir das natürlich nicht gedacht. Aber entsprechend der angespannten Situation und Ungewissheit, wohl die sinnvollste Entscheidung. Mittlerweile gab es auch auf Bali Corona-Fälle, die Schulen sind ab heute hier geschlossen. Reisen ist wohl auch nicht mehr lange möglich. Wer weiß, wie lange ich hier festsitzen würde. Darum buche ich mit gemischten Gefühlen einen Rückflug, was gar nicht so leicht ist. Flüge sind knapp und entsprechend teuer. 

Eigentlich fühle ich mich noch lange nicht soweit nach Hause zu fliegen. Bis 2 Tage vor meinem Flug hatte ich Hoffnungen, dass meine Familie mich hier besucht und wir gemeinsam Ubud erkunden, den Ort, auf den ich mich am meisten gefreut hatte und für den nun keine Zeit mehr bleibt. Jetzt sitze ich im Flieger, wir sehen uns alle am gleichen Tag wie geplant, aber in Deutschland statt Bali. Natürlich bin ich etwas wehmütig, aber auch froh diese verrückte Zeit mit meinen Liebsten zu verbringen.

Die letzten Tage habe ich nochmal richtig ausgekostet mit ganz viel Yoga, köstlichem Essen, einem Surfkurs, Massagen, langen Strandspaziergängen und den schönsten Sonnenuntergängen. Canggu ist dafür perfekt. Hier habe ich auch die meiste Zeit meiner Reise verbracht. Der hippe Ort zieht mit seinen Stränden, Wellen, coolen Cafes und chilligen Bars besonders viele Yogis, Surfer und Backpacker an. Entspannen, surfen lernen, shoppen, internationale oder landestypische Küche, hier ist für jeden was dabei. Wer es etwas ruhiger mag, ohne die vielen Lokale, landet nach einem etwa 2-stündigen Strandspaziergang Richtung Norden in Seseh, einem noch kaum touristischen, ursprünglichen Dorf mit vielen Reisfeldern. Läuft man von Canggu aus dagegen nach Süden, kommt man nach Seminyak, einem sehr touristischen, aber dennoch schönen Ort mit traumhaftem Strand. Viele Pauschalurlauber verschlägt es hierher. Für ein paar Nächte hat es mir auch sehr gut gefallen.

Von der traumhaften Insel nehme ich so viele schöne Eindrücke mit, wundervolle Momente und Erinnerungen, die ich für immer bewahren werde. Herrlich grüne Landschaften, eine aufregende Unterwasserwelt, freundliche Gesichter und besonders die Sichtweise der Balinesen: Gut und Böse existieren gemeinsam. Eines ist ohne das andere nicht möglich. Ebenso wie Gesundheit und Krankheit, Hochs und Tiefs. In meinen allerletzten Tag hier bin ich mit einer Yogastunde am Strand gestartet. Der Lehrer wollte neben den Übungen vor allem ein positives Denken vermitteln und legt mir nahe, meinem Körper Gutes zu tun, die Zeit mit meiner Familie zu genießen und niemals aufzuhören zu lächeln. Mit diesem letzten Eindruck verlasse ich Bali und ich bin mir sicher, wir sehen uns wieder.