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Mein Weg nach Santiago de Compostela

 

Wann sonst wäre ein besserer Zeitpunkt den Jakobsweg zu gehen als in einem Sabbatjahr? Der beste Zeitpunkt für ein Vorhaben ist sowieso immer 'jetzt'. Denn wer weiß, ob und wie ich 'irgendwann' erlebe?! Also machte ich mich auf den Weg nach Portugal. Ich habe mich für den portugiesischen Jakobsweg entschieden, den Küstenweg von Porto nach Santiago de Compostela, rund 250 km (meine Strecke ab dem Flughafen).

  

Meine Route

 

 

17.08.2020 - Es geht los

 

Es ist wirklich eine verrückte Zeit im Moment. Das fällt mir jetzt auf dem Weg zum Flughafen wieder besonders auf. Hier ist alles wie ausgestorben. Sonst mag ich das hektische Treiben hier so sehr, all die zufriedenen Rückkehrer und die vorfreudigen Urlauber. Davon ist heute nichts zu spüren. Etwas drückt es meine Stimmung schon, doch ich lasse mich nicht abbringen.

 

Tag 1 - Warum mache ich das nochmal?

 

Spät abends erreiche ich Porto. Nach einer voraussichtlich letzten Nacht im eigenen Zimmer mit heißer Dusche und Fön starte ich voller Elan am nächsten Morgen. Es ist erst nur etwas diesig, beginnt dann zu nieseln und später in Strömen zu regnen. Na toll! Was für ein Anfang. Die ersten Kilometer führen auch durch Industrie- und Wohngebiete, nicht sonderlich schöne Umgebung. Und ich frage mich, warum ich das mache. Ja warum eigentlich? 

 

Was ich jedenfalls nicht habe, sind religiöse Motive. Ich laufe vor nichts weg und muss auch nichts verarbeiten. Vielmehr ist es meine Sehnsucht nach Abenteuern, danach Neues und Unbekanntes zu entdecken, sowie die Sehnsucht nach Entschleunigung und Minimalismus, die mich zu dieser Reise treiben. Bei solchen Erlebnissen wie auch während meiner Backpacking-Touren fühle ich mich so richtig lebendig. Und vor allem schätze ich noch mehr was ich alles habe, den Luxus, in dem ich lebe, meine Gesundheit, das Privileg, einfach loslaufen zu können, wenn es mir in den Kopf kommt, und so liebe Menschen, die sich um mich sorgen und zuhause auf mich warten <3

 

Nach einigen Filmen und Büchern* (s.u.) zum Thema hatte sich mir der Wunsch in den Kopf gesetzt. Und was ich mir in den Kopf setzte, ziehe ich auch durch. Ich wollte selbst spüren, wie das ist. Einfach zu gehen, so weit meine Füße mich tragen. Jeden Tag, immer weiter. Bei Regen, Wind und Sonne, ständig schwitzend, mit Schmerzen und mit einem Ziel: Santiago de Compostela. Kaum vorbereitet auf diese körperliche Herausforderung will ich es trotzdem unbedingt schaffen, es selbst erleben und fühlen.

 

Und wie immer kommt nach einem Tief ein Hoch und nach Regen Sonnenschein als ich in Vila do Conde am Strand entlang laufe, bis nach Povoa de Varzim, mein erstes Etappenziel nach 18 km für den Anfang. Wie gut sich das anfühlt. Zur Belohnung gibt's neben dem Strand ein köstliches Pilgermenü und ein Fußbad, das ich selten so genossen habe. 


*Buchempfehlungen:

  • Die unwahrscheinliche Reise des Harold Fry - Rachel Joyce
  • Ich bin dann mal weg: Meine Reise auf dem Jakobsweg - Hape Kerkeling
  • Geht doch!: Wie nur ein paar Schritte mehr unser Leben besser machen - Uli Hauser
  • Der große Trip: Tausend Meilen durch die Wildnis zu mir selbst - Cheryl Strayed

 

Filmtipps:

  • Dein Weg
  • Ich bin dann mal weg
  • Der große Trip

 

Tag 2 - Die Welt ist schön!

 

Ich starte um 7 Uhr morgens. Das Wetter ist heute optimal zum Wandern: leicht bewölkt, kein Regen, nicht zu warm. Die heutige Strecke führt hauptsächlich am Strand entlang, die Landschaft ist traumhaft schön und kaum jemand ist unterwegs. So früh am Morgen mag ich die Welt besonders. Ruhig und entschleunigt. Ab und zu treffe ich ein paar Einheimische, die mich freundlich grüßen und mir einen "bon caminho" wünschen. Mit einem breiten Grinsen bin ich heute unterwegs und hoch motiviert. Ich fühle mich frei, voller Möglichkeiten und bin sehr froh trotz der aktuellen Situation hier sein zu können.

 

 

Ich gehe sehr langsam. Mein Wandern ist eher ein gemütlicher Spaziergang. Aber es geht darum anzukommen, nicht darum der Erste zu sein. Und das schafft nicht unbedingt der Sportlichste. Dafür braucht es Ausdauer, einen starken Willen und Ehrgeiz. Davon habe ich genug und so geht es weiter, Schritt für Schritt Santiago etwas näher. Dabei ist es faszinierend wie in Bewegung automatisch der Kopf angeht, mir so viele Gedanken und Ideen gleichzeitig kommen.

 

Heute habe ich den ganzen Tag das Lied von Adel Tawil im Kopf "1000 gute Gründe":

"Ich hab' 1000 gute Gründe [...] jeden Tag zu feiern, so als ob wir morgen sterben."

Und genau das will ich machen. Nicht nur träumen und reden, sondern machen, erleben, ausprobieren, Fehler machen, weiter machen.

Denn "Am Ende gilt doch nur, was wir getan und gelebt - und nicht was wir ersehnt haben." (Arthur Schnitzler)

Denn wir haben nur dieses eine Leben. Nur ein Leben, in dem wir alles machen können und sollten. Das realisieren viele leider erst viel zu spät, erst, wenn sie alt und krank sind, Chancen verpasst und die Tage knapp sind. Wie bei einer Bekannten. Sie wollte so viel erleben und reisen, doch entschied sich für den "vernünftigen", den sicheren Weg, verfolgte zielstrebig ihre erfolgreiche Karriere, verschob Reisepläne. Vor kurzem ist sie gestorben. Mit nicht einmal 60 Jahren. Ihr Mann, den ich noch hin und wieder treffe, erzählt mir von ihren eigentlichen Plänen. Das macht mich unglaublich traurig. Daher möchte ich alle dazu ermutigen, eure Träume zu verwirklichen. Man muss ja nicht gleich kündigen und alles hinschmeißen. Es gibt immer einen Weg.

 

Für manche ist es zu spät. Doch ich kann noch alles tun, was ich will. Ich bin sehr dankbar dafür, vor allem dafür, gesund und überhaupt körperlich in der Lage zu sein, diesen Weg gehen zu können. Und so nehme ich gedanklich und gefühlt all jene mit auf meinem Weg, die es nicht können oder konnten.

        

 

Tag 3 - Marinhas - Viana do Castelo - 21 km, 330 Höhenmeter

 

Heute treffe ich die ersten anderen Pilgerer. Ich dachte schon, ich bin einzige Verrückte hier. Der Weg führt mich heute teilweise durch kleine Dörfer, wo mich einige Einheimische wieder freundlich grüßen. Ein weiterer Teil führt durch den Wald. Hier bin ich froh zu wissen, dass noch andere Pilger unterwegs sind. Etwas unheimlich ist es schon.

 

Die Strecke ist machbar, aber die Höhenmeter. Eigentlich nicht viel, aber für mich, komplett unvorbereitet, eine ziemliche Tortur. Und das mit meinem Rucksack. Einschließlich etwas Proviant trage ich etwa 6,5 Kilo mit mir herum. Das ist nur auf das Nötigste reduziert, könnte aber gern noch weniger sein. Hier zählt jedes Gramm. Je länger ich ihn trage, desto schwerer fühlt er sich an. Heute regnet es auch wieder in Strömen.

 

Einige fragen sich vielleicht, warum man sich so etwas antut. Bis vor kurzem habe ich mich gefragt, warum man sich ein eigenes Haus und Garten antun sollte. Doch jetzt habe ich verstanden: Manche sind eben stolz auf ihre handwerklichen und gärtnerischen Leistungen im Eigenheim und ich bin stolz auf mich, wenn ich es zu Fuß nach Santiago de Compostela schaffe. Und so hat eben jeder seine individuelle Sichtweise, seine Prioritäten und Ziele, für die es sich lohnt, sich auch mal zu quälen.

 

"Und jeder liebt immer, was gut zu ihm passt.

Wo der eine ein Wrack sieht der andere einen Schatz." (Julia Engelmann)

 

Das habe ich jetzt erst richtig verstanden. Wir müssen nicht alle gleich sein, nur tolerant. Wie langweilig wäre die Welt auch, wären wir alle gleich!?

 

 

Heute in der Pilgerherberge teile ich mir das Zimmer mit Anne aus Dresden, die erste Deutsche bisher. Ansonsten sind viele Portugiesen und Spanier unterwegs. Anne ist sehr nett. Wir reden über unsere bisherigen Erfahrungen und die weitere Strecke. Gemeinsam weiterzulaufen, ist keine Option. Das ist etwas, was man allein machen sollte. Meiner Meinung nach sollte jeder wenigstens einmal im Leben für eine Weile ganz allein sein. Ohne jegliche Einflüsse von außen, von Medien oder anderen Menschen. Erst dann wird klar, was ich selbst will, ganz unabhängig und unbeeinflusst.

 

 

Tag 4 - Ich kann nicht mehr!

 

Ich starte schon mit Schmerzen im Fuß. Wahrscheinlich war die Steigung gestern zu viel für mich. Ganz kurz überlege ich nach einem Bus zu suchen, denn heute steht die längste Tagesetappe an. Doch den Gedanken verwerfe ich schnell wieder. Ich ziehe das jetzt durch! Dann träume ich etwas vor mich hin und verlaufe mich auch noch. Nochmal 1 km zu viel. Ich quäle mich sehr. Jeder Schritt tut weh. Aber wahrscheinlich muss das so sein. Ohne Schmerzen kommt wohl kaum ein Pilger in Santiago an.

 

Mir hat mal jemand gesagt: Wenn man denkt, man kann nicht mehr, hat man noch mindestens die Hälfte seiner Kraftreserven. Und so gehe ich weiter. Aufgeben ist sowieso keine Option für mich.

 

Die Landschaft ist dafür heute besonders schön. Einen Teil des Weges gehe ich heute an völlig naturbelassenen, breiten Sandstränden entlang. Einfach herrlich und die beste Entschädigung!

 

 

Heute treffe ich das spanische Paar wieder. Sie habe ich gestern kennengelernt. Die beiden sind besonders sportlich und rennen fast an mir vorbei, während ich vor mich hin humpele. Ich habe mich heute aber auch übernommen. Dann fährt die Fähre von Portugal nach Spanien auch noch anders als laut Google Maps, das heißt nochmal 3 km mehr als gedacht, bergauf. Insgesamt waren es heute etwa 34 km. Definitiv zu viel! Morgen muss ich mich schonen.

 

Tag 5 - A Guarda -> Oia - 20 km

 

Heute etwas entspannter nach der Tortur gestern. Gleich am Anfang geht es für einige Kilometer am Strand entlang. Die Landschaft ist traumhaft! Meinem Fuß geht es etwas besser. Die Schmerzen sind mal stärker, mal schwächer, aber nicht so schlimm, dass ich gar nicht mehr auftreten kann. Also geht es weiter. Den schlimmsten Tag habe ich ja schon hinter mir. Ich gehe auch nur sehr langsam. Das sportliche spanische Paar sowie ein weiteres bekanntes Gesicht überholen mich auch wieder. Morgens ist es noch bewölkt, später schönster Sonnenschein. Trotz Sonnencreme bekomme ich einen leichten Sonnenbrand. Am Nachmittag erreiche ich Oia, mein heutiges Ziel. Die Pilgerherberge hat coronabedingt geschlossen, sodass ich mir ein Hotelzimmer mit toller Aussicht buche.

 

 

Heute war mein erster voller Tag in Spanien. Hier gilt auch draußen die Maskenpflicht. Zumindest innerorts. Alle halten sich sehr vorbildlich daran. Generell wird hier sehr verantwortungsbewusst mit der Situation umgegangen. Die meisten Pilgerherbergen haben seit Juli wieder geöffnet. Hier gelten meist strenge Vorschriften. Erstmal muss ich meine Schuhe, Rucksack und Hände desinfizieren, bevor ich eine Herberge betreten darf. Alles muss in einer Mülltüte verstaut werden. In einem Doppelstockbett darf nur eine Person schlafen. Die Betten bezieht man selbst mit Einmal-Wäsche, die später entsorgt wird. Es gilt ständige Maskenpflicht, Sanitäranlagen werden mehrmals täglich gereinigt. Sehr sicher, wenn auch nicht besonders gemütlich.

 

Typische Pilgerherberge
Typische Pilgerherberge

 

Tag 6 bis 10 - Oia - Ramellosa - Vigo - Redondela - Pontevedra - Caldas de Reis - Padron

 

Mittlerweile habe ich mich an das tägliche Laufen gewöhnt und bekomme kaum noch Muskelkater. Teilweise verschwimmen die Tage ineinander und verlaufen alle ähnlich: Spätestens 7 Uhr stehe ich auf und gehe schon wenig später los, um einschließlich einiger Pausen etwa 6 bis 8 Stunden zu wandern, jeweils etwa 20 km. Dabei geht es durch schönste Landschaften, mal durch Wälder, durch kleine spanische Orte oder barfuß am Strand entlang, was ich besonders genieße. Meistens esse ich erst, wenn ich mein Tagesziel erreicht habe. Generell habe ich kaum Hunger. Doch Pausen tun sehr gut. Hier und da trinke ich einen Cappuccino, ziehe meine Schuhe aus und fühle mich danach richtig energiegeladen. Ein paar Mal treffe ich auch Anne wieder und wir gehen nun doch ein Stück des Weges gemeinsam. Nachdem es in den ersten Tagen meiner Reise viel regnete, ist es nun die ganze letzte Woche immer heiß und sonnig und mittags daher sehr anstrengend. Doch auf den letzten 100 km bin ich besonders motiviert. Die Vorfreude anzukommen steigt nun mit jedem Schritt!

 

Ich übernachte in Hostels, die ich mir anfangs noch spontan suche. Auf den letzten 100 km, was die Mindeststrecke für die Urkunde ist, sind aber besonders viele Pilger unterwegs, sodass ich mein Bett vorab buche. So muss ich nicht die Erste in der Unterkunft sein, um einen Schlafplatz zu bekommen, sondern kann mir Zeit lassen und den Weg genießen. Meine Sachen wasche ich täglich per Hand. Meist trocknen sie nicht bis zum nächsten Morgen und ich befestige sie beim Laufen am Rucksack. Die meisten Hostels und Restaurants auf dem Weg bieten günstige Verpflegung für Pilger an. Ein Pilgermenü in Portugal kostet nur 6 € (Vorsuppe, Hauptspeise & Kaffee). Das Leben hier ist einfach, doch für alles Wichtige ist gesorgt. Mir fehlt es an nichts. Im Gegenteil, ich genieße die Reduktion sogar sehr, freue mich aber auch, zum ersten Mal am Ende einer Reise, auf mein Zuhause.

 

 

Tag 11 - Padron - Santiago de Compostela - 18 km

 

Heute zwar nur noch kurz, dafür mit ordentlicher Steigung. Damit ich nicht zu lange für die Urkunde anstehen muss und noch genug Zeit habe, die Stadt zu erkunden, gehe ich schon um 6 Uhr los. Laut Reiseführer soll die letzte Etappe knapp 5 Stunden dauern. Vielleicht liegt es an meiner Vorfreude, jedenfalls erreiche ich Santiago schon nach etwas mehr als 3 Stunden und frühstücke erstmal am Stadtrand, um zu realisieren, dass ich bald da bin. Die letzten 2 km vergehen wie im Flug und plötzlich stehe ich vor der Kathedrale. Der imposante Anblick lässt mich kurz erstarren. Ich kriege schon einen kleinen Kloß im Hals, stehe eine ganze Weile davor und genieße den Moment. Es ist ein unbeschreibliches Gefühl. 

 

Einige um mich herum brechen heftig in Tränen aus, andere liegen sich in den Armen, manche jubeln, singen und schreien vor Freude. Lange sitze ich auf dem Platz, genieße die Stimmung und beobachte wie sich die Sonne langsam hinter der Kathedrale erhebt. 

 

 

Später habe ich noch den ganzen Tag Zeit die Stadt zu erkunden mit den vielen schönen Gassen, unzähligen Cafes und Tapasbars sowie dem Park, von wo aus ich einen tollen Ausblick über die Stadt genieße und nochmal alles Revue passieren lasse. Insgesamt bin ich glücklich diese Erfahrung gemacht zu haben. Sie hat mir zwar keine grundsätzlich neuen Erkenntnisse gebracht, mich aber in meinem Weg bestätigt, lieber weniger zu besitzen und mehr zu leben. Momente zu genießen und Glück in kleinen Dingen zu schätzen. Zudem bin ich fasziniert, was ich alles erreichen kann, wenn ich ein Ziel verfolge und für etwas brenne, wie viel Kraft ich dafür aufbringen kann. Meine Erkenntnis: Ich muss gar nichts, aber kann alles, wenn ich es nur will!

 

Tipps für Nachmacher

 

Nehmt nicht zu viel Gepäck mit! Als Richtwert gelten 10 % des eigenen Körpergewichts. Ein 40-Liter-Rucksack genügt.

 

Was ich z.B. nicht brauchte:

  • faltbare Trinkflasche, da es keine Möglichkeiten zum Auffüllen gab und ich Wasser kaufen musste.
  • Reiseführer: Die Adressen der Herbergen und Wegbeschreibungen gibt's online. Ein Großteil der Strecke ist gut ausgeschildert, ansonsten ist als Hilfsmittel eine App sinnvoller (mit GPS, auch offline nutzbar, Google Maps oder spezielle Wander-App)

Was man unbedingt braucht:

  • Regenjacke, Regenhose, Regenhülle für den Rucksack
  • Pilgerpass für die Übernachtung in Pilgerherbergen und vergünstigte Speisen
  • bequeme, bereits eingelaufene Schuhe, Flip Flops, Mikrofaserhandtuch, Schlafsack (oft bekommt man in den Herbergen keine Decke!), Mütze (bei Wind, Regen und Sonne gut), Sonnenbrille
  • Sonnencreme, Magnesiumtabletten, Schmerztabletten, Pflaster, kleines Waschmittel

 

 

Warum auch nicht gehen?

 

Heute wird empfohlen 10.000 Schritte täglich zu gehen. Viele Büroarbeiter schaffen gerade mal 1.500! Dazu zählte ich auch. Früher war es ganz normal kilometerweit zu gehen, um z.B. an Nahrung und Wasser zu kommen. Und auch heute noch ist das in ärmeren Gebieten der Welt nicht selten. In Afrika gibt es Kinder, die täglich 15 km zur Schule laufen (Dokumentarfilm "Auf dem Weg zur Schule"). Und wir fahren teilweise selbst kleinste Strecken zum Einkaufen! Dabei tut Bewegung so gut und ist in vielen Fällen die beste Medizin. Gut für's Herz, bei Rückenschmerzen, lässt einen abschalten und hilft neue Ideen zu finden. Also geht! Den Jakobsweg oder einfach nur eure Umgebung erkunden. Es lohnt sich.

 

❤ Genau hier sein. Nicht hektisch durchs Leben rennen. Von Verpflichtung zu Verpflichtung. Und schon wieder den nächsten Termin im Kopf haben. Richtig hier sein. Genau hier. Genau jetzt. Den Moment ganz bewusst wahrnehmen, jeden Schritt spüren. Den Körper und die Umwelt ganz bewusst wahrnehmen. Das, was im Alltag oft schwer fällt, passiert hier einfach so und tut so gut. Man fühlt sich ganz leicht und frei, nimmt Kleinigkeiten wahr und schätzt sie mehr. Allein dafür lohnt es sich den Camino zu gehen.